Vor 6 Wochen habe ich angefangen abzunehmen. Auch wenn es mir, besonders am Anfang, oft schwer fiel durchzuhalten, habe ich es bislang geschafft. Ich habe in den letzten Wochen gelernt umzudenken und habe entdeckt, dass nicht nur Spritzgebäck und Schnitzel meinen Gaumen kitzeln können. Selbst wenn ich einen Eisbecher mit Sahne weiterhin einem gemischten Salat vorziehen würde, habe ich tatsächlich auch an „gesundem Essen“ Geschmack gefunden.
Warum ich diese Diät länger durchhalte, als jemals zuvor? Vielleicht, weil ich langsam merke, dass es keine Diät ist. Es ist keine Selbstkasteiung, keine Askese, deren Ende durch Unmengen von Süßigkeiten und Fast Food eingeläutet wird. Ich habe wirklich angefangen, meine Ernährung umzustellen – und meine Gelüste werden weniger.
Ich habe Genuss neu entdeckt und mit alten Gewohnheiten (Fernsehen und Chips, Essen als Belohnung) gebrochen. Durch regelmäßige Bewegung habe ich ein neues Körpergefühl entwickelt. Nicht dass mein innerer Schweinehund und ich nicht weiterhin Kämpfe austragen, wenn es um das Thema Fitness geht. Aber die Erinnerung an das gute Gefühl nach dem Sport motiviert mich meist ausreichend dazu, mich zu überwinden.
Vor allem glaube ich, dass ich dieses Mal durchhalte, weil ich nicht so streng mit mir ins Gericht gehe. Ein Stück Kuchen ist kein Weltuntergang und wenn ich mal keinen Sport mache, ist es auch nicht so schlimm. Ich nehme meine Bedürfnisse ernst und gehe freundlicher mit mir um. Das Wichtigste ist, dass ich auf Kurs bleibe.
Jedem, der abnehmen möchte, kann ich nur empfehlen, es nicht zu ehrgeizig anzugehen, die Ziele nicht zu hoch zu stecken. Wer, wie ich, 20 Jahre dick war, kann auch noch ein paar Wochen länger warten, bis er sein Wunschgewicht erreicht hat. Wichtig ist nur, dran zu bleiben und täglich neu zu entdecken, dass das Leben außer Essen noch so viel mehr Schönes zu bieten hat.